Charitéplatz 1 (ehemals Schumannstr. 20/21)
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Das Berliner Medizinhistorische Museum ist eine Einrichtung der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Hervorgegangen aus dem Pathologischen Museum Rudolf Virchows befindet es sich im ehemaligen Museumshaus des Instituts für Pathologie auf dem traditionsreichen Gelände der Charité (Campus Mitte). Es zeigt in seiner Dauerausstellung derzeit vor allem eine etwa 750 Objekte umfassende Sammlung pathologisch-anatomischer Feucht- und Trockenpräparate sowie Modelle und Abbildungen. Mit seinen Wechselausstellungen thematisiert das Museum immer wieder neue Aspekte aus Medizin und Medizingeschichte. Als öffentliches Museum mit regulären Öffnungszeiten möchte das Berliner Medizinhistorische Museum seinen Besuchern künftig Einblicke in die Entwicklung der Medizin der letzten 4 Jahrhunderte gewähren. Die Berliner Situation soll dabei stets das Beispiel geben. Als Schaufenster der Charité wird es sich in seinen Sonderausstellungen darum bemühen, Medizinisches nicht nur in seinen historischen Dimensionen sondern auch in seinen aktuellen Bezügen augenfällig und verstehbar zu machen.
Wichtig ist hierbei überdies ein reger Veranstaltungsbetrieb, der mit Diskussionsabenden, Tagungen, Produkt-Präsentationen und festlichen Events insbesondere in der auratischen Ruine des ehemaligen Hörsaals, einem integralem Raum des Museums, durchgeführt wird.
Im letzten Jahr besuchten mehr als 120.000 Menschen das Museum. Neben vielen Schülern höherer Jahrgangsstufen und Angehörigen medizinischer Berufe finden vor allem auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer medizinischer und pharmazeutischer Kongresse sowie Vertreter und Gäste verschiedener Einrichtungen der Charité, des Berliner Senats, kleinerer und größerer Firmen den Weg ins Museum.
Das Berliner Medizinhistorische Museum (BMM) der Charité am Institut für Pathologie ist berühmt für seine pathologisch-anatomische Sammlung. Es handelt sich dabei um einen kultur- und medizinhistorisch außerordentlich bedeutsamen Bestand an Feucht- und Trockenpräparaten. Dieser hat seinen Kern in den Sammlungsbemühungen des Berliner Pathologen Rudolf Virchow (1821-1902). Virchow übernahm 1856 das neu geschaffene Ordinariat für Pathologie an der Berliner Universität auf dem Gelände der Charité. In der Folgezeit baute er das bei seinem Amtsantritt bereits vorhandene, etwa 1.500 Objekte umfassende Präparate-Kontingent bis 1890 zu einem Bestand von 19.000 Objekten aus. Sein Ziel war es, jede damals bekannte Krankheit nicht nur mit einem typischen Präparat, sondern auch in ihrem charakteristischen Verlauf durch mehrere Organstudien zu dokumentieren.
Virchows Gesuch, für seine Sammlung ein eigenes Museum errichtet zu bekommen, griff das Ministerium 1893 auf und beschloss darüber hinaus den kompletten Neubau des Pathologischen Instituts in drei einzelnen Gebäudetrakten. Der erste Baukörper - das Museum - wurde 1899 fertiggestellt und eingeweiht. Zwei Jahre später konnte Virchow im Hörsaal des Museums seinen 80. Geburtstag feiern. Auf 5 Etagen befanden sich zu diesem Zeitpunkt 20.833 Präparate dicht gedrängt in große helle Vitrinen eingestellt. Die gesamte Ausstellungsfläche von 2000 m2 gliederte sich in 3 Geschosse für die Lehr- und Studiensammlung sowie in 2 Ausstellungsebenen, die Virchow bewusst der Öffentlichkeit zugänglich machte. Sein aufklärerischer Gedanke war, mit Hilfe derartiger Anschauungsstücke das Wissen um Gesundheit und Krankheit in der Bevölkerung - in seinen Augen ein wesentlicher Bereich der menschlichen Kultur - zu mehren.
Rudolf Virchow gilt heute als eine der zentralen Gestalten in der Konzeption und Umsetzung der modernen naturwissenschaftlich orientierten Medizin. An seinem Institut arbeiteten, lehrten und lernten zahlreiche Persönlichkeiten, die im 20. Jahrhundert großen Einfluss auf die Entwicklung der Medizin nahmen. Seine Sammlung von pathologisch-anatomischen Feucht- und Trockenpräparaten stand in ihrer Gesamtheit innerhalb der Medizin für alle offen. Nach außen, für seine öffentliche Schausammlung, hatte Virchow eine spezielle Auswahl getroffen.
Die Nachfolger Virchows pflegten den großen Sammlungsbestand weiter, der kurz vor dem 2. Weltkrieg auf eine Höchstzahl von rund 26.000 Präparaten anwuchs. Durch die Bombenschäden in den Jahren 1944/45 musste die Sammlung empfindliche Verluste hinnehmen. Eine Schätzung nach dem Krieg ergab, dass nur etwa 2.500 Objekte das Inferno überdauert hatten. Ein Dachstuhlbrand in den 1950er Jahren dezimierte die Zahl der älteren Stücke nochmals beträchtlich. Seit den späten 1940er Jahren bauten die Fachvertreter für Pathologie an der Charité die Sammlung wieder auf. Der Wunsch, diese Sammlung auch der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen, nahm Ende der 1970er Jahre konkretere Formen an. Die ersten Schauvitrinen standen auf den Fluren des Instituts für Pathologie, im Verbindungsgang zwischen Pathologie und Museumsgebäude sowie in einigen kleineren speziell rekonstruierten Zimmern des Museumstraktes. Eine entscheidende Aufweitung erfuhr der Museumsgedanke nach der Wende in den frühen 1990er Jahren. Zusammen mit den Vertretern der Berliner Institute für Geschichte der Medizin (HU und FU) wurde die Idee entwickelt, das komplette Museumshaus in seine ursprüngliche Gestalt zurück zu bauen, um es künftig als ein Berliner Medizinhistorisches Museum nutzen zu können. Damit verband und verbindet sich der Anspruch, die Entwicklung der Medizin in den letzten vier Jahrhunderten im Allgemeinen am besonderen Beispiel Berlins sinn- und augenfällig zu machen. Als Schaufenster der Charité soll das Museum darüber hinaus in seinen Dauer- und Wechselausstellungen immer wieder Synthesen zwischen den historischen Wurzeln und der aktuellen medizinischen Forschung, Lehre und Krankenversorgung präsentieren.
Auf diesem Weg wurden bereits einige wichtige Weichen gestellt: Im Jahre 1994 präsentierten Christo und Jeanne-Claude der Öffentlichkeit in der Ruine des ehemaligen Virchow-Hörsaals im Museum ihr Projekt der Reichstagsverhüllung. Seither wird der bewusst als Ruine konservierte Raum in vielfältiger Weise für Kunst- und Abendveranstaltungen, aber auch für mehrtägige Seminare und Produktpräsentationen genutzt. Mit Sponsorengeldern, vor allem aber mit Hilfe von Zuwendungen aus der Lotto-Stiftung konnte 1997 eine erste Rückbauphase angeschoben werden. Am 25. März 1998 eröffnete das Museum die erste Dauerausstellungsebene. Zu sehen sind dort insbesondere - geordnet nach den großen Körperregionen und Organen - knapp 1.000 Feucht- und Trockenpräparate aus den Beständen der inzwischen wieder auf knapp 10.000 Objekte angewachsenen Virchow-Sammlung. Das hundertjährige Bestehen des Museums konnte am 27. Juni 1999 nun schon im eigenen Haus mit zahlreichen Gästen feierlich begangen werden.
Augenblicklich werden die Weichen für die Zukunft des Museums gestellt. In einer zweiten Ausbauphase erhielt das Museum im Jahr 2002 eine weitere Ausstellungsebene, welche vorrangig für Sonderausstellungen genutzt werden soll. Zum 100. Todestag Rudolf Virchows wurde dieser Bereich am 29. August 2002 mit der großen Sonderausstellung‚ Virchows Zellen. Zeugnisse eines engagierten Gelehrtenlebens in Berlin' eröffnet. Die Präsentation konnte in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (insb. Ethnologisches Museum, Münzkabinett, Museum Europäischer Kulturen, Museum für Vor- und Frühgeschichte) und der Stiftung Stadtmuseum Berlin realisiert werden. Künftig wird der Besucher in dieser Ausstellungsetage im steten Wechsel spannende Einblicke in Geschichte und Gegenwart der Medizin erhalten. Programm wird sein, die historische Dimension der Medizin von heute und morgen aufzuzeigen. Neben generellen Aspekten aus der Entwicklung der medizinischen Forschung und Versorgung werden immer wieder auch spezielle Themen angeschnitten und der Bezug auf Berlin herausgestellt.
Zeitgleich mit der Eröffnung von ‚Virchows Zellen' wurde der erste Abschnitt der Dauerausstellung, die Präsentation der Virchow-Sammlung pathologischer Präparate, in kompletter Überarbeitung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Systematisch gruppiert und didaktisch aufgeschlossen ‚sprechen' die ausgestellten Präparate im Sinne eines dreidimensionalen Lehrbuchs von Krankheiten, welche der Mensch im Laufe seines Lebens erleiden kann. Gerade Schüler höherer Jahrgangsstufen sowie Auszubildende und Studierende in medizinischen Berufen, aber auch sehr viele an medizinischen Fragen interessierte Laien nutzen die neu gestaltete Ausstellung, um sich über medizinische Zusammenhänge zu informieren. Das Berliner Medizinhistorische Museum ist inzwischen zu einer weltweit nachgefragten Einrichtung seiner Art geworden. Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland besuchen das Museum. In seiner Einzigartigkeit stellt es eine besondere Attraktion der Berliner Museumslandschaft dar.
Unsere Öffnungszeiten:
∙Di, Do, Fr 10 - 17 Uhr
∙Mi 10 - 19 Uhr
∙Sa 10 - 19 Uhr
∙So 10 - 17 Uhr
∙Mo geschlossen
∙an Feiertagen geöffnet,
∙außer Weihnachten, Silvester und Neujahr
∙Unser Museum ist behindertengerecht (breite Türen, Fahrstuhl, Behinderten-WC).
Für weitere ausführliche Informationen besuchen Sie uns bitte auf unserer Homepage. Natürlich stehen wir Ihnen auch gerne persönlich zur Verfügung.
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