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Arnold & Richter Cine Technik GmbH & Co. Betriebs KG (kurz ARRI) ist eine in München ansässige Unternehmensgruppe. Sie verleiht, produziert und vertreibt digitale und mechanische Geräte zur Filmherstellung. Das Sortiment der eigenen Produkte umfasst Lampen, digitale wie mechanische Kameras, Filmbelichter und Abtaster sowie Kamerazubehör. Vertrieben werden außerdem Objektive, Stative, Software und Rekorder.
Im Jahr 1914 bauten August Arnold und Robert Richter einen Kinoprojektor mit Handbetrieb auf Elektromotor um und fügten als hellere Lichtquelle eine selbstgebaute Bogenlampe hinzu. Außerdem ersetzten die beiden die 60-m-Trommeln durch eine selbstgebaute 300-m-Trommel. Beide studierten an der Technischen Hochschule München und beendeten ihr Studium als Diplomingenieure für Maschinenbau.
Zusammen lernten sie Martin Kopp, Filmpionier und -berichterstatter aus München, kennen. Dieser Lehrmeister drehte, entwickelte und kopierte in seiner eigenen Werkstätte. Hier durften Arnold und Richter als Kopierer arbeiten und selbst drehen. 1915 trafen beide auf Peter Ostermayer. Dieser betrieb am Karlsplatz in München ein Glasatelier für Spielfilmaufnahmen. Hier erlernten Arnold und Richter die Technik der Spielfilmherstellung.
Robert Richter ging vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs in die USA und jobbte als Hilfskellner, außerdem als Automobilmechaniker in New York und bei Ford in Detroit als Maschinenschlosser. Bei der zur damaligen Zeit unter Famous Players-Lasky firmierenden Paramount Pictures half er mit, die erste vollautomatische Filmentwicklungsmaschine zu konstruieren. Zuletzt arbeitete er in Hollywood als Hilfskameramann in den Studios von William Fox. Er kehrte zurück nach Deutschland.
Am 12. September 1917 gründeten beide die Firma Arnold & Richter. Zunächst waren Geschäftsgegenstände „Filmaufnahmen“ und „der Betrieb eines foto- und film-chemischen Laboratoriums“. Geld verdient wurde durch Kameraarbeit, Filmvorführung und Mechanikarbeiten. Die erste eigene Kopiermaschine wurde gebaut, um endlich selbst kopieren zu können. Bekannt wurde Arri jedoch durch die von Erich Kästner geleitete Entwicklung des Spiegelverschlusses in Filmkameras. Mit dem 1937 in der Arriflex vorgestellten Spiegelverschluss wurde es möglich, durch den optischen Sucher ohne Parallaxenfehler den exakten Bildausschnitt und die Schärfenverteilung zu sehen.
Arri stellt u. a. auch Scheinwerfer, Filmprojektoren, Laser-Geräte für die Datenausbelichtung auf Film und medizinische Kameras her. Die Firma hat bisher sechzehnmal den Oscar für technische Innovationen in der Filmindustrie erhalten. Den sechzehnten Oskar erhielt die Firma am 20. Februar 2010.
Seit 2009 orientiert sich Arri auf den digitalen Bereich. Dazu gehören Digital Intermediate und digitale Kinokameras ARRI D-20/D-21, ARRILASER und ARRISCAN. Die Digitalkameras D-20/D-21 werden dabei - neben dem Vermieten - auch verkauft. Dies ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass RED, ein 2006 entstandener Hersteller von digitalen Kinokameras, den bislang unangefochtenen Marktführer Arri in den Verkaufszahlen von 35-mm-Filmkameras erheblich übertraf.
Für Kinokopien verkauft Arri seit 2005 Digital Cinema Mastering inklusive Digital Cinema Packages (DCPs). Auf der International Broadcast Conference im September 2008 stellte Arri den ARRIQCP (ARRI Quality Control Player) vor. Neben Wiedergabefunktionalität von DCPs können die DCPs nach SMPTE- und DCI-Kompatibilität überprüft werden. Das Gerät wurde in Zusammenarbeit mit Cinecert LLC entwickelt.
2010 erhielt Arri den Ehrenpreis beim Deutschen Kamerapreis für seine technischen Innovationen und seine Verdienste im internationalen Film.
Am 1. Oktober 2012 wurde bekannt, dass der Sohn des Firmenmitgründers August Arnold, Robert Arnold, seine 50% Anteile an der Arri AG an die Nachfahren des zweiten Firmenmitgründers, Robert Richter, verkaufen werde. Hierzu sollen angabegemäß dessen Anteile in die Stahl Beteiligungs GmbH eingebracht werden. Nach Genehmigung des Kartellamts endet damit die 95-jährige paritätische Partnerschaft beider Familien.
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